Farbe der Gedanken
An einem alten Baum
Auch wer den Schatten verfolgt
Aus Boden und Samen
Er fand, dass
Hier stehe ich
In einem Garten
Qualität des Lebens
Welle um Welle
Wo winters kahle Fläche
In einem guten
Des Weines Wesen
Motiviert ist
Naturgrün
 
Zwischen Elsass und Vogesen An einem alten Baum
sah ich Knospen –
neu und jung.
Und war mir
gar nicht mehr sicher,
dem Baum
ein äußeres Alter
zusprechen zu können.
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2814-36.jpg (77385 Byte) Auch wer den Schatten verfolgt,
kann den Gang der Sonne ergründen.
Doch er wird sich nicht
ihrer Strahlen erfreuen.
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am Ufer des Maligne Lake (Kanada) Aus Boden und Samen
wächst der Keim.
Er ist wahr.
Aus dem Keim
wird ein Baum.
Er ist wahr.
Der Baum
treibt Blüten.
Sie sind wahr.
Blüten wachsen zu Früchten.
Sie sind wahr.
Grünes Laub
wird welkes Laub.
Beide sind wahr.
So hat
die Wahrheit
viele Gesichter.
Suchst Du den Baum,
so wirst Du vieles finden,
aber nicht alles zugleich.
Suchst Du Werden und Vergehen
so wirst du vieles finden.
Nur keinen Anfang
und kein Ende.
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2947-17.jpg (36630 Byte) Er fand,
daß es
der Sinn des Lebens sei,
aus eigener Kraft
sich emporzubringen.
So verließ er,
edel gesinnt,
die Armut des Geistes
und die Enge der Hütte.
Mühsam
und voller Gefahren,
Versuchungen und Irritationen
war sein Weg.
Noch
in der Blüte
seines Lebens
hatte er erreicht,
was ihm das Ziel schien:
geistiger Reichtum
und ein Palast.
Was aber blieb
da noch zu tun?
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2814-47.jpg (73256 Byte) Hier stehe ich,
ich kann nicht anders,
sagen oft die,
die sich
dem Zufall
überlassen haben.
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1844-26.jpg (83616 Byte) In einem Garten
voller Wildwuchs,
mitten im Chaos
sah ich eine an Schönheit
nicht zu überbietende
Rose.
Sie verlieh dem Garten
den Zauber
eines Paradieses.
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2947-52.jpg (75903 Byte) Qualität des Lebens
ist nicht
dessen Fülle der Möglichkeiten,
sondern
die Möglichkeit,
seine eigene Auswahl
treffen zu können.
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2814-50.jpg (65510 Byte) Welle um Welle, über Stein und Fels,
gurgelnd, sprudelnd, ruhelos floß der Bach.
Er hatte nur einen Wunsch: endlich ein Ziel zu finden.
Einen Ort zum Verweilen. Zeit, zu ruhen.
Nicht weiter zu müssen.
Seine wirbelnde, stürmische Reise ließ ihm keine Zeit,
die Landschaft zu sehen, die er durchfloss.
Keine Minute des Nachdenkens, Vordenkens,
des Genusses, der Konzentration.
Sein Wunsch nach Ende der nimmer endend scheinenden Reise
wurde so stark, daß die Natur ein Erbarmen hatte
und ihm Ruhe gewährte.
In einem großen, stillen See.
Ohne Unruhe durch neue Bewegung.
Mit dem See geschah, was mit allem geschieht,
das vom Zufluß des Lebendigen abgeschnitten ist.
Er versumpfte, verlandete, starb.
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1844-09.jpg (103818 Byte) Wo winters
kahle Fläche ist,
blüht an Sommertagen
eine Blume.
Und nichts als einen Plan
birgt die Wurzel, birgt das Samenkorn.
So ist es auch mit uns.
Nicht die Jahres- und Lebenszeit,
was in uns ist,
hält uns am Leben.
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In einem guten Garten
regiert die Natur.
Und nicht der Mensch.
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Des Weines Wesen
läßt manches Wesen weinen.
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Motiviert ist,
wer ein Ziel vor Augen hat.
Wer vom Ziel verfolgt wird,
resigniert.
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