Naturgrün | |
An
einem alten Baum sah ich Knospen – neu und jung. Und war mir gar nicht mehr sicher, dem Baum ein äußeres Alter zusprechen zu können. |
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Auch
wer den Schatten verfolgt, kann den Gang der Sonne ergründen. Doch er wird sich nicht ihrer Strahlen erfreuen. |
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Aus
Boden und Samen wächst der Keim. Er ist wahr. Aus dem Keim wird ein Baum. Er ist wahr. Der Baum treibt Blüten. Sie sind wahr. Blüten wachsen zu Früchten. Sie sind wahr. Grünes Laub wird welkes Laub. Beide sind wahr. So hat die Wahrheit viele Gesichter. Suchst Du den Baum, so wirst Du vieles finden, aber nicht alles zugleich. Suchst Du Werden und Vergehen so wirst du vieles finden. Nur keinen Anfang und kein Ende. |
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Er fand, daß es der Sinn des Lebens sei, aus eigener Kraft sich emporzubringen. So verließ er, edel gesinnt, die Armut des Geistes und die Enge der Hütte. Mühsam und voller Gefahren, Versuchungen und Irritationen war sein Weg. Noch in der Blüte seines Lebens hatte er erreicht, was ihm das Ziel schien: geistiger Reichtum und ein Palast. Was aber blieb da noch zu tun? |
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Hier
stehe ich, ich kann nicht anders, sagen oft die, die sich dem Zufall überlassen haben. |
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In
einem Garten voller Wildwuchs, mitten im Chaos sah ich eine an Schönheit nicht zu überbietende Rose. Sie verlieh dem Garten den Zauber eines Paradieses. |
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Qualität
des Lebens ist nicht dessen Fülle der Möglichkeiten, sondern die Möglichkeit, seine eigene Auswahl treffen zu können. |
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Welle
um Welle, über Stein und Fels, gurgelnd, sprudelnd, ruhelos floß der Bach. Er hatte nur einen Wunsch: endlich ein Ziel zu finden. Einen Ort zum Verweilen. Zeit, zu ruhen. Nicht weiter zu müssen. Seine wirbelnde, stürmische Reise ließ ihm keine Zeit, die Landschaft zu sehen, die er durchfloss. Keine Minute des Nachdenkens, Vordenkens, des Genusses, der Konzentration. Sein Wunsch nach Ende der nimmer endend scheinenden Reise wurde so stark, daß die Natur ein Erbarmen hatte und ihm Ruhe gewährte. In einem großen, stillen See. Ohne Unruhe durch neue Bewegung. Mit dem See geschah, was mit allem geschieht, das vom Zufluß des Lebendigen abgeschnitten ist. Er versumpfte, verlandete, starb. |
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Wo
winters kahle Fläche ist, blüht an Sommertagen eine Blume. Und nichts als einen Plan birgt die Wurzel, birgt das Samenkorn. So ist es auch mit uns. Nicht die Jahres- und Lebenszeit, was in uns ist, hält uns am Leben. |
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In
einem guten Garten regiert die Natur. Und nicht der Mensch. |
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Des Weines Wesen läßt manches Wesen weinen. |
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Motiviert ist, wer ein Ziel vor Augen hat. Wer vom Ziel verfolgt wird, resigniert. |
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