Super-Berufsausbildung in Zürich
Kunst kommt von Können
Ressortleiter Richard Frick, der die Ausarbeitung des Konzeptes betreute und Rektor Fritz Maurer erläutern im PrintRadio-Interview, welches Angebot sie jungen und aufgestellten Berufsleuten zu machen haben.
Von wegen: Schule, vor allem Berufsschule, wäre eine
Quälerei. Hier, an der Berufsschule für Gestaltung in
Zürich kann man „Karriere studieren“
– in der vielfältigen Kunst, zugleich im
grundsoliden Können und Wissen von und um Graphic Design
„total“. Das Lehrerkollegium hat mit einem
stimmigen und sehr fundierten Konzept auf die Veränderung in
der Berufslandschaft reagiert. Kerngedanke: Ein modulares, also
individuell als Menü zusammenstellbares Kurs-, Lehr- und
Fortbildungsangebot für alle, die irgendwie „zur
Grafik kamen“. Und die, wie und wo auch immer, in irgendeiner
Art und Weise „grafisch“ beruflich tätig
sind. Ein bunter Strauss von Möglichkeiten, der
Quereinsteigern ebenso die Chance gibt, sich ganz nach vorne zu
arbeiten wie denjenigen, die auf direktem Weg über die
klassische Lehre in die Berufe kamen, das Tor zum life long learning
ebnen.
Ein Angebot, wie es in dieser Form in der Schweiz kein zweites gibt.
Beruhigend: es ist nicht für für
Zürich-Kantönler offen; mit der üblichen
kantonal unterschiedlichen Regelung des Schulgeldes kann jeder die
Vor-, Haupt- und Weiterbildungskurse besuchen, auch Berufsleute aus
Deutschland und Österreich.
Wichtig vor allem, dass es den Berufsleuten aufgrund der
Modularität der Kurse – und damit eine Art
zugeschnittenen Lernplan – möglich ist, Berufe zu
wechseln, indem man andere Fächer und Fähigkeiten
hinzulernt. Doch eben nicht wie an einer Uni, wo es den Studierenden
überlassen bleibt, was sie aus dem Lehrstoff machen. Die
Zürcher Berufsschule orientiert sich strikt an den
Erfordernissen der Praxis. Und es gelingt, die Vielfalt in ein
überschaubares Konzept zu konzentrieren.
Was anfänglich verwirrend erscheinen könnte,
lässt sich leicht im persönlichen Gespräch
erklären. Beratung ist für die Schulleitung
selbstverständlich; die Schule ist zwar gross genug, um
Fachlehrer für alle Disziplinen ihres Genres zu
beschäftigen, aber persönlich genug, dass Unterricht
und Lehre niemals zur anonymen Veranstaltung verkommen.
Gute Nachrichten also von der Ausbildungsseite. Duch ein Konzept, von
dem man sagen kann, dass es den Nerv der Zeit voll trifft.