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PDF – Alles wird gut

Er weiß alles über PDF. Alles, was man wissen muss, um sich in diesem Dschungel zurecht zu finden.

PDF hat eine seltsame Wandlung erfahren. Geplant war es als ein Datenformat, das alles radikal vereinfachen sollte. Eine Art Universalcode, für alles nützlich, was dem Dokumentenaustausch dient. Und dann kamen die Setzer und Drucker – und eben solche Fachleute wie Stephan Jaeggi, der vom seinzeiten PostScript-Papst zum Mr.-PDF-Europe mutierte und nun der Vorposten der Weiterentwicklung auf diesem Gebiet im alten Kontinent ist. Gefordert wurde, dass PDF so zuzurichten sei, dass es allen höchstqualitativen, zugleich zu Einheitlichkeit strebenden Bemühungen des Druckprozesses gerecht wird. Adobe, PDF-Erfinder, unterschätzte wohl die Geister, die es rief und nun nicht mehr loswurde. Denn immer mehr Anwendungsbereiche drängten ebenso auf immer präzisere Erfüllung spezieller Forderungen.

Das aber wollten die Anwender mehrheitlich nicht mehr Adobe alleine überlassen, und da die Erzeugung des Formates und seiner transportierten Qualitäten der Datenfiles vor allem von Profilen und  Einstellungen abhängt, entwickelte sich eine für Anwender manchmal undurchsichtige, in ihren verschiedenen Entwicklungs-Geschwindigkeiten und Kompatibilitäten verwirrende Gemengelage, in der man zwischen soll und kann, richtig und möglich, besser und Finger davon nicht mehr unterscheiden kann.

Hätte man eben nicht Stefan Jaeggi. Der nicht nur alles im Auftrag vieler richtet, fordert, fördert und promotet, sondern es auch seit Jahren schon geduldig und in seiner spezfischen Art präsentiert, kommentiert, darüber informiert. Mit der Sachlichkeit des Lobbyisten in eigener Sache, die aber stets, die Ehre gebührt ihm, im Sinne der Anwender ist und diesen bislang extrem gut getan hat.

Auf der Ugra-Fachtagung 2008, die sich im Januar in St. Gallen mit der Frage der aktuellen Standards befasste, hat Berater, Autor und Technik-Coach Stefan Jaeggi wieder einmal mit Geduld und dem ihm eigenen Schwung der Begeisterung den aktuellen Stand der Dinge vorgetragen. Die Zusammenfassung auf das Wesentliche hilft vielleicht manchem, sich wieder oder endlich einmal zurecht zu finden.

Apropos die eingangs erwähnten Geister, die man nun nicht mehr los wird. Vielleicht ist es mehr als nur amüsant, sich diese Ballade des Herrn Goethe noch einmal anzuhören und dabei nur ein paar Begriffe neu zu besetzen.

Das Wasser, das ist natürlich PDF.
Der Meister: Stephan Jaeggi.
Die ganze Szenerie: nichts anderes als das Tobuwahohu der Druckindustrie.
Und der Lehrling: all die Anwender und Fachgruppen, die versuchen, das Ganze zu beherrschen und …. aber lesen Sie doch selbst:


Johann Wolfgang Goethe

Der Zauberlehrling


Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben!
Seine Wort' und Werke
Merkt' ich und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Tu' ich Wunder auch.

Walle! Walle
Manche Strecke,
Dass, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße. 

Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen!
Bist schon lange Knecht gewesen;
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
Oben sei ein Kopf,
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf!

Walle! Walle
Manche Strecke,
Dass, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder;
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
Voll mit Wasser füllt!
Stehe! Stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Voll gemessen!
Ach, ich merk' es! Wehe! Wehe!
Hab' ich doch das Wort vergessen!

Ach, das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behände!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein.

Nein, nicht länger
Kann ich's lassen;
Will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! Welche Blicke!

Oh, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh' ich über jede Schwelle
Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
Der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
Steh doch wieder still!

Willst's am Ende
Gar nicht lassen?
Will dich fassen,
Will dich halten
Und das alte Holz behände
Mit dem scharfen Beile spalten.

Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nun auf dich werfe,
Gleich, o Kobold, liegst du nieder;
Krachend trifft die glatte Schärfe!
Wahrlich, brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen
Und ich atme frei!
Wehe! Wehe!
Beide Teile
Stehn in Eile
Schon als Knechte
Völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Nass und nässer
Wird's im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! Hör' mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd' ich nun nicht los.

In die Ecke,
Besen! Besen!
Seid's gewesen!
Denn als Geister
Ruft euch nur, zu seinem Zwecke,
Erst hervor der alte Meister."


Schönen Dank, Stephan Jaeggi, für den Zauberbesen PDF/X-3 und alles, was da noch kommen wird. Von Dir.