«Alles wird gut, oder» ... ?
Bildungs-Verordnung Polygraf
Bis Ende Juli 06 läuft noch die Vernehmlassung zur neuen Bildungsverordnung (BiVo) der Neuregelung der Berufsausbildung des früheren Schriftsetzers, jetzigen Polygrafen. In drei Ausprägungen soll es ihn geben, einmal produktions-, zum anderen gestaltungs- und schließlich beratungs-orientiert. Wie dies gehen soll und wie überhaupt in der extrem schnellen technisch-organisatorischen Veränderung eine Ausbildung stattfinden soll, das glauben die einen mit der neuen BiVo gut im Griff zu haben. Und andere sehen dies nicht so klar und eindeutig.
Den
Kritikern wird vorgeworfen, Umstürze betreiben zu wollen und
nicht einsichtig zu sein. Und der Viscom, reden wir erst gar nicht drum
herum, betrachtet jetzt noch anhaltende Kritik als eine Art
Destruktivismus. Ein seltsames Demokratieverständnis offenbart
sich da. Wie sagte letztens ein Tageszeitungsjournalist über
seine Erfahrungen mit schweizer Verbänden und Institutionen:
„Sie kennen nur zwei Arten von Kritikern. Solche, die man zum
Schweigen bringt und solche, die man als Umstürzler und
Konsenzverweigerer hinstellen muss.“ Meine klare Position:
Die BiVo ist im fachlichen Kern richtig. Die besonderen Belange der
raschen technischen Evolution und der betrieblichen Realitäten
sind viel zu wenig berücksichtigt. So wenig sich das Viscom
und andere auch wünschen, es wäre sehr gut, wenn die
Diskussion um die Funktion und Aufgabe des Polygrafen zum Dauerthema
wird. Weil: Die Technik wird es uns sowieso aufzwingen. Ob wir wollen
oder nicht